Die Zürcher Landeskirche strebt die Zertifizierung aller Kirchgemeinden mit dem Umwelt-Label «Grüner Güggel» an und will dafür 2,5 Millionen Franken ausgeben. Dies beschloss die Kirchensynode am 29. März.
Aufgrund einer 2021 überwiesenen Motion hatte der Kirchenrat eine Vorlage ausgearbeitet. Die bewilligte Summe soll der Erreichung des Legislaturziels «Umweltbewusst handeln» dienen.
Der Kirchenrat will eine Infokampagne und Bildungsangebote starten, regionale Beraterinnen und Berater zur Verfügung stellen sowie das «Grüne Datenkonto» erneuern, auf das die Kirchgemeinden ihre Treibhausgasemissionen eintragen sollen, um die Energiebilanz ihrer Immobilien zu erstellen. In allen Kirchenpflegen soll ein Aufgabenfeld Nachhaltigkeit etabliert werden.
Eine Minderheit der vorberatenden Kommission stellte sich gegen den Eingriff in die Gemeindeautonomie (ab 2025 beabsichtigt der Kirchenrat die Vorgaben verbindlich zu machen). Ihr Rückweisungsantrag, der auf eine vorgängige Vernehmlassung bei den Kirchgemeinden abzielte, wurde nach längerer Debatte deutlich abgelehnt.
Die federführende Kirchenrätin Esther Straub betonte, jetzt sei Freiwilligkeit gefragt. Eine Vernehmlassung solle es erst 2025 geben, wenn aufgrund des Grünen Datenkontos ein CO2-Absenkungspfad für die ganze Landeskirche festgelegt werden könne. Vorschriften wären dannzumal von der Kirchensynode zu beschliessen.
Die Kirchensynode bewilligte 600'000 Franken für die Erneuerung der landeskirchlichen Website und die Einrichtung eines Extranets für Kirchgemeinden. Zudem wurde der Zusammenschluss der Kirchgemeinden Illnau-Effretikon und Kyburg genehmigt. Illnau-Effretikon hat knapp 5‘000 Mitglieder, Kyburg weniger als 200.
Die Synodalen überwiesen zwei Motionen, die den Wahltermin des Kirchenrates betreffen: Die Exekutive soll künftig nicht mehr anlässlich der konstituierenden Versammlung der Kirchensynode gewählt werden, sondern ein halbes Jahr später bzw. zwei Jahre später. Ziel: Die kandidierenden Mitglieder des Kirchenrates sollen den Synodalen zum Zeitpunkt der Wahl besser bekannt sein.